Hürden auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik und wie wir sie abbauen können
- Format Type
- Date of publication
- 24/11/2025
- DOI
- 10.11586/2025090
- Edition
- 1. edition
- Volume/Format
- 44 pages, PDF
Format
-
PDF
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Free of charge
Description
Berufliche Weiterbildung hat eine zentrale und zunehmend kritische Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Viele Unternehmen und Betriebe können ihre Fachkräfte nicht mehr nur aus der beruflichen Erstausbildung rekrutieren. Technologische Entwicklung und Digitalisierung führen dazu, dass Beschäftigte kontinuierlicher und stärker neue Kompetenzen erwerben müssen als bisher. Angesichts der weitreichenden Transformationen sind diese Kompetenzen häufig auch mit größeren Lernprozessen verbunden. Das betrifft sowohl einzelne Tätigkeiten als auch ganze Berufsgruppen oder Branchen. Unser Weiterbildungssystem ist aber nur schlecht darauf ausgerichtet, die Kompetenzbedarfe des Arbeitsmarktes zu decken. In diesem Punkt rangiert Deutschland nur auf Platz 28 von 31 in einem OECD-Ranking (OECD, 2019). Verschärft wird die Situation durch die demografische Entwicklung. Die Wirtschaft ist mittlerweile im Zukunftsszenario der schwindenden Boomer und fehlenden Nachwuchsjahrgänge angekommen. Das, was den Unternehmen und Betrieben über Jahrzehnte als „weit weg“ und „nicht so dringlich“ erschien, ist nun Realität geworden. Vor diesem Hintergrund dient Weiterbildung nicht mehr nur dem bildungspolitischen Ziel des lebenslangen Lernens oder der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, sondern der aktiven Sicherung der Demokratie und des Wohlstands – schließlich bremst der Fachkräftemangel zunehmend das Wirtschaftswachstum aus (Burstedde und Kolev-Schaefer, 2024; Müller, 2025). Kurzum: Weiterbildung ist kein „nice to have“ mehr, sondern ein „must have“. Sie erfordert handfeste Ressourcen statt Sonntagsreden.
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