Wie Werthaltungen unsere Einstellungen zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen bestimmen
Bertelsmann Stiftung (ed.)
Dr. Yasemin El-Menouar, Dr. Kai Unzicker
Klimawandel, Vielfalt, Gerechtigkeit
- Format Type
- Date of publication
- 16/08/2021
- DOI
- 10.11586/2021062
- Edition
- 1. edition
- Volume/Format
- 48 pages, PDF
Format
-
PDF
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Free of charge
Description
Aktuelle Debatten zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen vermitteln den Eindruck einer zunehmenden Polarisierung in der Bevölkerung. In der vorliegenden Studie haben wir untersucht, wie Werthaltungen die Sicht der Menschen in Deutschland auf gesellschaftliche Grundfragen prägen. Im Mittelpunkt standen hierbei die Themen Klimawandel, Vielfalt und Gerechtigkeit. Als Kernergebnis kann festgehalten werden: in allen drei Themenkomplexen ist die Bandbreite an Positionen groß. Damit greift die Diagnose einer gesellschaftlichen Polarisierung zu kurz. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen teilt die Mehrheit der Bevölkerung aber elementare Werte. Es gibt aber auch eine gravierende Ausnahme: Personen mit einem materialistischen Weltbild, die sich im typischen Fall an Konsum, Wohlstand und Autonomie orientieren, vertreten durchweg konträre Positionen.
Grundlage für die Analyse stellen sieben Wertemilieus dar, die als empirisches Instrument zur Beschreibung der gesellschaftlichen Wertepluralität dienen und Grundzüge unterschiedlicher Werthaltungen, die in unserer Gesellschaft vertreten werden, verdichtet wiedergeben.
Zusätzlich zu den Unterschieden zwischen den Wertemilieus haben wir in der Studie geprüft, inwieweit sich die Einstellungen auch hinsichtlich Einkommen, Bildungsgrad, Alter, Ost- und Westdeutschland sowie nach Parteineigung unterscheiden. Diese Befunde sind in der Studie ebenfalls ausgewiesen, fallen in der Regel aber weniger deutlich aus als die Unterschiede hinsichtlich der Werthaltungen.
Die Studie basiert auf einer Befragung von 1.012 Personen ab 18 Jahren, die im November 2020 durch das Norstat Institut im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde. Es handelt sich um eine nicht randomisierte Quotenstichprobe; sie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren nach Alter, Geschlecht und Bundesland.