Die Wahlbeteiligung in Deutschland wird auf lange Sicht weiter sinken. Vor allem einkommensschwache und bildungsferne Teile der Bevölkerung verabschieden sich aus der aktiven Teilhabe an Demokratie. Wahlenthaltung geschieht jedoch weniger aus Frust oder Protest: Nicht nur werden die Deutschen Jahr für Jahr zufriedener mit der Demokratie und dem politischen System in ihrem Land, sie finden auch, dass die Parteien sich heute deutlicher unterscheiden als vor zehn Jahren. Stärkste Ursache für Wahlmüdigkeit ist vielmehr Gleichgültigkeit – je geringer der Sozialstatus und je größer das politische Desinteresse im Freundeskreis, desto weniger wahrscheinlich wird der Gang zur Wahlurne.
In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland mündete Desinteresse an Politik oftmals nicht in der Wahlenthaltung, weil das freie Wahlrecht damals noch stärker als staatsbürgerliche Pflicht verstanden wurde. Heute findet die Nichtwahl vor allem in den jüngeren Generationen breite gesellschaftliche Akzeptanz.
Die vorliegende Studie basiert auf Zeitreihenanalysen des Partizipationsverhaltens in Deutschland sowie einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung und des Instituts für Demoskopie Allensbach. In der Zeit vom 27. März bis zum 12. April 2013 wurden insgesamt 1.548 Personen mündlich-persönlich ("face-to-face") befragt. Die Auswahl der Befragten erfolgte nach dem Quotenverfahren, die Stichprobe ist damit für die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland repräsentativ.
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- 01/01/2013
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- 1. edition
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