Pressemitteilung, , Gütersloh: Wirtschaftskrise: Mehrheit der deutschen Bevölkerung erwartet tiefgreifende Veränderungen

Bertelsmann Stiftung: Offener Dialog mit den Bürgern und größere Nachhaltigkeit besonders wichtig

Drei Viertel der Bundesbürger erwarten zahlreiche Veränderungen in Wirtschaft, Politik und Ge­sellschaft. 55 Prozent der Befragten sehen in der Wirtschafts- und Finanzkrise sogar eine Zeiten­wende, die alle treffen und Deutschland tiefgreifend verändern wird.

Was die eigenen Lebensumstände anbelangt sind die Deutschen etwas optimistischer. So glauben nur 52 Prozent, dass sie die Wirtschafts- und Finanzkrise persönlich treffen und ihren Alltag beeinflus­sen wird.

Nach den konkreten Auswirkungen auf unterschiedliche Lebensbereiche gefragt, rangiert der Ver­trauensverlust in die Politik mit 64 Prozent an erster Stelle. 63 Prozent der Deutschen erwarten negative Auswirkungen auf das eigene Einkommen und den persönlichen Wohlstand. 52 Prozent sorgen sich um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes.

Auswirkungen der Krise auf ihr bisheriges Weltbild erwarten 53 Prozent der Befragten. 49 Prozent glauben, dass sich ihr bisheriger Lebensstil verändern wird. Veränderungen für die Situation der eigenen Familie und das Zusammenleben mit Freunden und Kollegen erwarten 46 Prozent.

"Die Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage zeigen, dass sich eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung in Folge der Wirtschaftskrise auf tiefgreifende Veränderungen einstellt", sagte Dr. Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Daher sehe er in der Krise auch eine große Chance für die Politik, verloren gegangenes Vertrauen durch einen offenen und ehrli­chen Dialog mit den Bürgern zurück zu gewinnen. In Zukunft sollte bei allen Gesetzesvorhaben der Gedanke der Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Lebensqualität künftiger Generationen eine grö­ßere Rolle spielen.

Die Umfrage wurde im August 2009 von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durch­geführt.

Über die Bertelsmann Stiftung:

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.