Asylsuchende sind im Schnitt deutlich jünger als die Deutschen. Über die Hälfte der Antragsteller ist unter 25 Jahre – in der deutschen Bevölkerung beträgt der Anteil dieser Altersgruppe nur knapp ein Viertel. Zwar bewegt sich der Anteil der unter 25-jährigen Asylbewerber über die Jahre konstant um die 60-Prozent-Marke, doch in absoluten Zahlen ist ein deutlicher Anstieg festzustellen: Zwischen 2005 und 2014 hat sich die Zahl der unter 25-jährigen Flüchtlinge von 27.301 auf 115.900 mehr als vervierfacht. Dies geht aus der jüngsten Kurzinformation zur Altersstruktur von Flüchtlingen des Forschungsbereichs des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hervor.
Länder, Kommunen und Bildungseinrichtungen stehen somit vor der Aufgabe, jungen Flüchtlingen den Besuch von Kindertagesstätten und Schulen zu ermöglichen und damit das völker- und grundrechtlich verankerte Recht auf Bildung zu gewährleisten. Unter den Flüchtlingskindern waren 2014 vergleichsweise viele Säuglinge und auch der Anteil der Kleinkinder im KiTa-Alter (3 bis 5 Jahre) war mit über 10.000 Kindern recht hoch. Doch obwohl ein Anspruch auf Betreuung besteht, sind beispielsweise in Berlin die KiTa-Besuchsquoten gering, weil wohnortnahe Betreuungsangebote fehlen und Eltern nicht hinreichend unterstützt werden, diesen Anspruch auch geltend zu machen. Beim rechtlich garantierten Schulbesuch gibt es ebenfalls Hürden, wie beispielsweise unterschiedliche Wartefristen in den Ländern.