Jahr für Jahr starten rund 150.000 junge Menschen ohne Ausbildungsabschluss, das heißt, mit schlechten Zukunftsperspektiven ins Berufsleben. Wenn es nicht gelingt, diese Zahl zu halbieren, entstehen für die öffentlichen Haushalte Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Altersjahrgang. Das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Spätestens seit den 1990er Jahren reicht das Angebot an Ausbildungsplätzen nicht mehr aus, um allen Jugendlichen den Zugang zu einer Berufsausbildung zu ermöglichen. In der Konsequenz gelangen auch ausbildungsfähige und ausbildungswillige Jugendliche nach der Schule statt in Ausbildung in das sogenannte Übergangssystem. In dieser Warteschleife angekommen, haben sie kaum noch eine Chance, eine aufeinander aufbauende und zielgerichtete Qualifikation zu erlangen. Knapp 40 Prozent verlassen das Übergangssystem ohne im darauffolgenden Jahr eine Berufsausbildung beginnen zu können: Eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist damit oft nicht möglich. Vielmehr führt das ständige Erleben von Ablehnung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und das „Parken“ im Übergangssystem zu Resignation und sinkendem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.