Hintergrund
Die Anforderungen an das Pflegesystem verändern sich unter dem Eindruck demografischer, gesellschaftlicher und digitaler Entwicklungen. Es gilt die Art und Weise, wie Pflege zukünftig gestaltet und angeboten werden soll, genauer zu betrachten. Wie können unter dem Anspruch eines nachhaltigen Ressourceneinsatzes die Arbeitsbedingungen beruflich Pflegender verbessert und eine qualitativ hochwertige Pflege gewährleistet werden? Wie gelingt es dabei auch pflegende Angehörige adäquat zu unterstützen?
Große Erwartungen werden an den Einsatz von Assistenztechnologien geknüpft. Durch die Anwendung digitaler Technologien verändern sich die Arbeitsbedingungen von Pflegenden, und mit ihnen die Qualität der Beschäftigung in der stationären wie ambulanten Pflege. Ebenso hat die Digitalisierung und die damit einhergehende Restrukturierung von Prozessen und Arbeitsabläufen Einfluss auf die Qualität der Pflege und auf die Anforderungen an pflegende Angehörige. Soll das Potenzial digitaler Technologien zur Unterstützung nachhaltiger Pflegearrangements ausgeschöpft werden, sind sie erfolgreich in die Pflegesysteme einzubetten und mögliche be- und entlastende Effekte zu untersuchen.
Ziele
Die Studie hat zum Ziel, Be- und Entlastungseffekte in technologiegestützten Pflegesettings in der stationären Langzeitpflege zu ermitteln. In welchen Konstellationen kommt es zu einer Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und zu einem Rückgang an physischen und psychischen Belastungen, und in welchen Settings erhöht der Einsatz digitaler Technologien beispielsweise durch unzureichende Usability den Stress und den Aufwand? Neben den Effekten auf professionell Pflegende werden Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und pflegende Angehörige in den Blick genommen.
Vorgehen
Wir wollen von Beispielen anderer Länder lernen. Anhand von ausgewählten internationalen Fallbeispielen werden Erfahrungen und Auswirkungen des Einsatzes von vernetzten Systemen in der Pflege ermittelt und auf ihre Übertragbarkeit auf Versorgungsansätze in Deutschland überprüft. Vergleichend dazu werden Fallbeispiele aus Deutschland betrachtet. Die Erkenntnisse über Effektivität und Qualität sowie Effizienz werden unter Skalierungsaspekten im Hinblick auf volkwirtschaftliche Auswirkungen betrachtet, um das Potenzial innovativer und vernetzter Systeme zur Unterstützung der Langzeitpflege semiquantitativ abzuschätzen.
Projektpartner
Maxie Lutze (Projektleitung) mit Dr. Marc Bovenschulte, Gina Glock und Franziska Trauzettel, Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT