Die Staaten, deren souveräne Rechte Russland verletzt, sind zu schwach, um sich gegen den militärischen, politischen und wirtschaftlichen Druck Moskaus zu wehren. Ihre wirtschaftlichen und Sicherheitsinteressen betreffen aber Europa als Ganzes. Das gilt sowohl für die EU-assoziierten Nachbarländer Ukraine, Georgien und die Republik Moldau, als auch für die EU-Mitgliedstaaten Rumänien und Bulgarien.
Russland ist nicht der einzige Schlüsselstaat, der seine Position in der unmittelbaren EU-Nachbarschaft ausbaut. Vor allem China verfolgt seine Interessen im östlichen Europa offensiv. Anlass zur Sorge gibt auch die Türkei: Es ist unklar, ob Ankara noch ein zuverlässiger Bündnispartner ist. Das Vorgehen Russlands, bleibt es unwidersprochen, ermutigt Nachahmer. Alle drei Regionalmächte suchen zunehmend die Transportrouten für Ressourcen oder Waren sowie Energiequellen zu dominieren.