Unser aktuelles Wirtschaftswachstum ist nicht inklusiv. Eine Ursache ist die stagnierende Produktivität: Die Fähigkeit, mit den eingesetzten Mitteln immer mehr zu erwirtschaften, hat in Deutschland nachgelassen. War die Produktivität in der Vergangenheit der Garant für Wettbewerbsfähigkeit und breite Teilhabe, so wächst sie heute nur für wenige Unternehmen. Das führt zur Zunahme von Lohnungleichheit und zu wachsenden Unterschieden zwischen Regionen in Deutschland.
Auf lange Sicht muss die Produktivität ohnehin stärker steigen: die Baby-Boomer verlassen den Arbeitsmarkt, immer weniger Beschäftigte müssen dann immer mehr erwirtschaften – durch Zuwanderung und moderne Familienpolitik allein lässt sich diese Lücke nicht schließen. Gleichzeitig erhöhen Globalisierung und Digitalisierung den Wettbewerbsdruck. Deutschland muss also „mehr aus seinen Möglichkeiten“ machen, die Wirtschaftspolitik muss stärker auf Produktivität ausgerichtet sein – ohne dabei das Ziel von besserer Teilhabe als Fundament der Sozialen Marktwirtschaft zu vernachlässigen.