Zwei Schüler:innen der Waldschule Flensburg, Preisträgerschule des Jakob Muth-Preises, lernen zusammen,

Konzeptionsphase zur inklusiv-systemischen Schulentwicklung (KisS) erfolgreich abgeschlossen

Bertelsmann Stiftung und Deutsche Schulakademie als Tochter der Robert Bosch Stiftung schließen zur Jahresmitte 2021 die Konzeptionsphase ihres Kooperationsprojekts zur inklusiv-systemischen Schulentwicklung (KisS) erfolgreich ab. Vor einer möglichen operativen Umsetzung stehen für beide Häuser zunächst strategische und organisatorische Weichenstellungen im Vordergrund

 

Im Sommer 2020 hatten sich Bertelsmann Stiftung und die Deutsche Schulakademie zusammengeschlossen, um ihre Arbeit zur inklusiven Schulentwicklung in Deutschland zu verstärken und gemeinsam größere Wirkung zu erzielen. Ziel des Kooperationsprojekts zur inklusiv-systemischen Schulentwicklung (KisS) war es, Stärken und Erfahrungen beider Partner strategisch zu nutzen, um ein praxisorientiertes Angebot zu entwickeln, das Schulen auf dem Weg zur inklusiven Schule begleitet.

Die Konzeptionsphase wird planmäßig zum Sommer dieses Jahres abgeschlossen. Damit liegt ein gemeinsam entwickeltes Angebot aus insgesamt sieben Bausteinen, ergänzt um digitale Elemente, vor, das sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstrecken soll. Das Angebot richtet sich pro Durchgang an etwa zehn Schulen. Es vereint vier Merkmale:

  • Es geht von einem weiten Inklusionsverständnis aus, das besondere Bedarfe mit dem grundsätzlichen Anspruch kombiniert, eine gute Schule für alle Kinder sein und dafür Schule an sich neu denken zu wollen. Die vier inhaltlichen, schulübergreifenden Bausteine zielen deshalb auf Inklusions- und Selbstverständnis; Team- und Kommunikationsstrukturen und die Rolle der Unterstützungssysteme.
  • Es ist bezieht von vorneherein die Schulgemeinschaften der beteiligten Schulen mit ein: Während in anderen Angeboten häufig die Teilnehmenden der schulübergreifenden Bausteine als Multiplikatoren dienen, finden in diesem Format zwei schulinterne Bausteine in jeder teilnehmenden Einzelschule statt. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, den Schulentwicklungsprozess direkt und passgenau zu begleiten. Ergänzend zu diesen beiden schulinternen Präsenzbausteinen werden mehrere digitale Beratungen für jede Einzelschule angeboten.
  • Ein abschließender Baustein im Hybrid-Format, also einer Kombination aus digitalen Elementen und Treffen in Präsenz, ermöglicht den Schulgemeinschaften eines Durchgangs, von den gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren.
  • Das Programm ist bewusst adaptiv angelegt: Es sieht vor, dass die Durchführung gemeinsam bundeslandspezifisch mit dem Kooperationspartner an die jeweilige Entwicklung inklusiver Schul- und Bildungspolitik angepasst wird.

In die Entwicklung sind Erfahrungen und Rückmeldungen aus Doppelpreisträgern des Deutschen Schulpreises und des Jakob Muth-Preises, sowie aus Bildungswissenschaften und -verwaltung eingeflossen. Insbesondere diese Verzahnung von Theorie und Praxis und der weite Inklusionsbegriff sind dabei von den beratenden Schulleitungen positiv hervorgehoben worden.

Im Kontext des Projektes wurde Mark Rackles mit einer Recherche zum Stand von schulischer Inklusion an allgemeinen Schulen und Fortbildungsangeboten in diesem Bereich beauftragt. Das Interview und eine Kurzfassung des Ergebnisberichts finden Sie auf dem Deutschen Schulportal.

Bedingt durch zwischenzeitlich erfolgte strategische Entscheidungen, die Deutsche Schulakademie in die Robert Bosch Stiftung zu integrieren und das Aktivitätenportfolio der Bertelsmann Stiftung im Bereich der schulischen Bildung weiterzuentwickeln, stehen für beide Häuser in den kommenden Monaten zunächst interne organisatorische Weichenstellungen im Mittelpunkt. Eine mögliche Umsetzung des Schulentwicklungsangebots verschiebt sich daher zunächst.

Die erfolgreich abgeschlossene Konzeptionsphase hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welche Kraft dem Ansatz „Aus der Praxis für die Praxis“ in Verbindung mit bildungswissenschaftlicher Expertise innewohnt und welche zentrale Rolle Preisträgerschulen bei der Entwicklung von Schulentwicklungsangeboten spielen können.
Außerdem haben Bertelsmann Stiftung und die Deutsche Schulakademie als Tochter der Robert Bosch Stiftung demonstriert, dass mit Kooperationen starker Partner wichtige Impulse für die deutsche Schullandschaft gesetzt werden können. Die Initiatorinnen des Kooperationsprojekts danken allen Weggefährt:innen und Expert:innen, die sich in der Konzeptionsphase aktiv eingebracht haben.

Ansprechpartnerinnen:    
Dr. Ina Döttinger, Bertelsmann Stiftung
E-Mail: ina.doettinger@bertelsmann-stiftung.de 

Corinna Gottmann, Die Deutsche Schulakademie
E-Mail: corinna.gottmann@deutsche-schulakademie.de