Immer mehr Lebensbereiche werden durch den Einsatz algorithmischer Entscheidungssysteme beeinflusst. Dadurch entsteht die Notwendigkeit, die Entwicklung der Technologie an ethischen Prinzipien auszurichten, um ihre Potenziale für die Gesellschaft voll auszuschöpfen und möglichen Schaden abzuwenden. Beispiele, wie das österreichische Arbeitsmarktchancen-Assistenzsystem (AMAS), mit dem auf Basis algorithmischer Prognosen Arbeitssuchende Förderungen vergeben werden oder der Einsatz von Robo Recruiting-Software zur Filterung von Bewerber:innenzeigen: Algorithmen haben einen großen Einfluss auf die Verteilung knapper gesellschaftlicher Ressourcen und beeinflussen somit individuelle und gesellschaftliche Teilhabechancen.
Zusammen mit dem iRights.Lab haben wir daher im März 2019 neun Prinzipien für die ethische Entwicklung und den Einsatz algorithmischer Systeme vorgestellt, die in einem offenen und partizipativen Prozess mit über 400 Beteiligten entstanden sind. Die Regeln sollen bereits bei der Entwicklung der Systeme mitgedacht und „by design“ implementiert werden. Wie viele andere Initiativen stand das Algo.Rules-Projekt vor der Herausforderung, die Leitlinien so weiterzuentwickeln, dass sie in der Praxis angewendetwerden können.