Die Raumentwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte ist facettenreich. Mitte der 2000er Jahre konnte eine Phase der Reurbanisierung beobachtet werden: Städte gewannen an Bedeutung, was sich in Bevölkerungswachstum und Wanderungsgewinnen zeigte. Schon länger wird darüber spekuliert, inwieweit diese Entwicklungsphase noch trägt. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und damit verbundenen Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt vieler Menschen wird ein neuer Trend zum Leben auf dem Land diskutiert.
Mit unserer Studie „Comeback ländlicher Räume? Wanderungsbewegungen in Nordrhein-Westfalen“ möchten wir diese Diskussionen am Beispiel des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen auf eine empirische Basis stellen. Neben einer Analyse von Wanderungsdaten aus NRW wurden zwei sehr ländliche Regionen – der Hochsauerlandkreis und der Kreis Euskirchen – vertiefend betrachtet. Interviews mit Wohnungsmarktakteur:innen und kommunal Verantwortlichen sowie eine Online-Umfrage unter wissenschaftlichen Expert:innen ergänzen die Datenanalysen.