Personen am Tisch die am Laptop arbeiten

5. Datendialog in Hamburg

Der Datendialog öffnet sich: Bei der fünften Ausgabe des Events war erstmals ein Projekt aus der
Zivilgesellschaft dabei. In Hamburg suchten rund 60 Teilnehmer:innen aus dem Data4Good Netzwerk nach Lösungen für drei Datenherausforderungen. Künftig sollen noch mehr zivilgesellschaftliche Initiativen profitieren.

#Datendialog #Data4Good

Inhalt

Der Datendialog bringt als smartes Format Projekte aus der Bertelsmann Stiftung sowie nun auch aus zivilgesellschaftlichen Initiativen mit Datenexpert:innen zusammen. Das Event wird gemeinsam vom Data Science Lab und CorrelAid e.V. organisiert. Zu Beginn stellen bis zu vier Projekte ihre Herausforderungen rund um das Thema Daten vor und gemeinsam mit den Volunteers aus dem CorrelAid Netzwerk erarbeiten sie erste Lösungen. Mit der Veranstaltung am 7. und 8. Juni 2024 in Hamburg gab es sogar ein kleines Jubiläum: Es war der inzwischen fünfte Datendialog!

Neuerung beim fünften Datendialog

Der fünfte Datendialog hatte auch direkt eine Neuerung parat. Bisher waren die Datenherausforderungen auf Projekte aus der Bertelsmann Stiftung beschränkt. In Hamburg stellte mit dem FörderFunke zum ersten Mal eine Organisation aus der Zivilgesellschaft ihre Herausforderung vor. Benjamin Degenhart will unter dem Titel FörderFunke eine App entwickeln, durch die Bürgerinnen und Bürger proaktiv informiert werden, zu welchen staatlichen Leistungen und Förderungen sie berechtigt sind. Die Anwendung soll Klarheit im Förderdschungel schaffen und vor allem Menschen aus einkommensschwachen Haushalten helfen.

In seinem Pitch machte Benjamin Degenhart gleich deutlich, dass für die App Datenexpertise gefragt ist. „Unsere App steht und fällt mit der Anzahl der Daten, die wir einpflegen können“, sagte er. Es sei aber sehr mühsam, alle einzelnen Sozialleistungen einzupflegen. In zwei Sessions unterstützen die Datenexpert:innen aus dem CorrelAid Netzwerk und entwickelten gemeinsam erste Ideen. Sie schauten sich an, wie das Projekt ChatGPT nutzen könnte, um einfache Regeln für die Abfrage der Förderberechtigung zu extrahieren. Zudem wurde auf Basis des Portals foerderdatenbank.de ein Scraper geschrieben, der in dem Portal aufgeführte Links und Daten zieht und daraus 2.500 Links generiert und einen extrahierten Text im csv-Format ausgegeben hat.

Für Benjamin Degenhart hat sich die Teilnahme gelohnt. „Ich muss erstmal noch verdauen. Das war richtig viel Input“, sagte er zum Abschluss. „Die Leute sind interessiert und wollen sich förmlich darauf stürzen. Die Atmosphäre ist der Hammer. Das habe ich noch nie erlebt.

Bevölkerungsumfragen im Dashboard visualisieren

Neben dem FörderFunke stellten auch zwei Projekte aus der Bertelsmann Stiftung ihre Datenherausforderungen vor. Das Projekt eupinions kann auf EU-weite Umfragen zurückgreifen, die mehrmals im Jahr durchgeführt werden, und hat dadurch jedes Jahr eine enorme Zahl an Daten zur Verfügung. Allerdings wird bisher nur ein Prozentsatz der Daten genutzt. Das Projekt möchte die Rohdaten gerne so aufbereitet wissen, das sie diese in ein passendes Dashboard oder BI-Tool einspielen können. Gemeinsam mit den Volunteers von CorrelAid schauten sie sich in zwei Sessions verschiedene technische Lösungen an und erhielten zusätzliche Impulse zur Datenvorbereitung, Fragetypologien, Unterteilung des Fragenkatalogs und strategischen Herangehensweisen.

Als drittes Projekt brachte sich Daten für die Gesellschaft der Bertelsmann Stiftung ein. Das Projekt war bereits bei einem vorherigen Datendialog dabei und hatte mit den Datenexpert:innen an einem Apothekenregister gearbeitet. Jetzt sollte es darum gehen, eine Art Entfernungsmessung einzubauen: Wie weit ist die Apotheke vom Wohnort entfernt? Allerdings ist es schwierig, an Rasterdaten zur Bevölkerungsdichte zu kommen. Aus dem CorrelAid-Netzwerk kam der Vorschlag, Layer vom Copernicus Institut zur Bevölkerungsdichte zu nutzen und diese mit der Verfügbarkeit von Apotheken zu vergleichen. Es wurden also zwei Raster übereinandergelegt.

Netzwerkabend bildete den Auftakt

Bei dem anderthalbtägigen Datendialog in Hamburg ging es natürlich auch darum, neue Kontakte zu knüpfen und bisherige Kontakte auszubauen. Deshalb gab es am Vorabend einen Netzwerkabend, an  dem sich alle drei Projekte schon vorstellen konnten. Anschließend gab es das Speeddialog-Format, bei  dem die Teilnehmer:innen in mehreren Runden zusammengewürfelt wurden und sich kennenlernten.

Wir danken allen CorrelAid Volunteers für ihre Teilnahme und dem CorrelAid e.V. für die fruchtbare Kooperation.

Impressionen

Referent:innen

REFERENT:INNEN aus der Bertelsmann Stiftung

Foto Anja Bedford
Anja Bedford
Project Assistant
Foto Nina Hauser
Nina Hauser
Project Manager
Foto Daniela Schmidt
Daniela Schmidt
Project Manager