Nun hat die Lockerung vieler Krisenmaßnahmen begonnen und die Beschäftigten kehren langsam in die Büros und Produktionsstätten zurück. Wird damit auch das Remote-Arbeiten wieder verschwinden? Erste Studien deuten darauf hin, dass dies nicht der Fall sein wird (s. z.B. „Digitalisierung durch Corona?“, Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation). Zum einen werden die Corona-bedingten Einschränkungen für eine nicht absehbare Zeit noch anhalten. Aber viel wichtiger ist:Die Menschen scheinen diese Form der Arbeit zunehmend zu schätzen. Nun besteht die Aufgabe darin, die geänderten Arbeitsweisen organisatorisch im Betrieb zu verankern.
Dabei stellt sich unweigerlich die Frage:
Wie passt New Work zu den regulatorischen Leitplanken des klassischen Arbeitens?
Bereits vor Beginn der Corona-Krise haben wir in unserem stetigen Austausch mit Betrieben erfahren, was die Herausforderungen bei der Umsetzung von New Work-Prinzipien in der eigenen Organisation sind. Die digitale Arbeitsweise bringt viele Veränderungen mit sich. Dazu zählen zum Beispiel eher soziokratische Entscheidungswege in selbstorganisierten Teams, eine agile Umsetzung, ein hohes Maß an Transparenz und nicht zuletzt wesentlich mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und -ort. Die Regeln für die konventionelle Präsenzarbeit entstammen aber einer völlig anderen Vorstellung und Zeit. Geschäftsführer und Personalabteilungen (sofern eine vorhanden ist) sahen und sehen sich also mit der Frage konfrontiert, wie die neuen Arbeitsweisen mit den derzeit geltenden Vorschriften begleitet und umgesetzt werden können. Dies hat sich auf der betrieblichen Ebene als nicht ganz einfaches Unterfangen herausgestellt.