Auf dem Foto wird eine Teilnehmerliste gezeigt. Auf der Liste liegt eine gelbe Karte mit dem Spruch „bezahlbare und saubere Energie“. Zusätzlich liegt auf der Teilnehmerliste noch ein blauer Stiftung und eine graue kleine Dose mit Minzdrops

Kommunale Indikatoren für globale Nachhaltigkeitsziele

Am 26. Juni 2017 haben ca. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Hannover über die Frage diskutiert, welche Bedeutung die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) für die Kommunen in Deutschland haben und wie der kommunale Beitrag zu den SDGs gemessen werden kann.

Foto Oliver Haubner
Oliver Haubner
Senior Project Manager
Foto Henrik Riedel
Henrik Riedel
Senior Project Manager

Inhalt

Im September 2015 ist die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit insgesamt 17 Zielen und 169 Unterzielen für nachhaltige Entwicklung verabschiedet worden. Inzwischen haben viele Staaten weltweit nationale Nachhaltigkeitsstrategien im Hinblick auf die SDGs entwickelt oder weiterentwickelt – darunter auch Deutschland. Was aber bedeuten die SDGs für die lokale Ebene? Welchen Beitrag können die Städte, Kreise und Gemeinden zu den weltweiten Herausforderungen der Nachhaltigkeit, wie die Beendigung der Armut (SDG 1), gute Arbeit für alle (SDG 8) oder umfassenden Klimaschutz (SDG 13), leisten? Und welche Indikatoren gibt es, die Auskunft über die Höhe des kommunalen Beitrags und die Erreichung kommunaler Ziele für nachhaltige Entwicklung geben können?

Um insbesondere der letzten Frage nachzugehen, haben sich im Frühjahr 2017 sieben Organisationen in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen: der Deutsche Städtetag (DST), der Deutsche Landkreistag (DLT), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global und die Bertelsmann Stiftung (BSt). Das Ziel des gemeinsamen Vorhabens besteht darin, geeignete Indikatoren zur Abbildung der SDGs auf kommunaler Ebene in Deutschland zu entwickeln und die Indikatorenwerte – soweit als möglich – online bereitzustellen. Wenn möglich, soll dabei auf vorhandene Indikatorendefinitionen (z. B. aus der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie) und vorhandene Indikatorenwerte (z. B. aus der amtlichen Statistik) zurückgegriffen werden. In jedem Fall soll der Katalog an SDG-Indikatoren bloßen Empfehlungscharakter haben: Die einzelnen Kommunen entscheiden auf freiwilliger Basis, welche Indikatoren sie zur Abbildung bzw. Steuerung der nachhaltigen Entwicklung vor Ort verwenden möchten.

Als erstes hat sich die Arbeitsgruppe mit der Frage beschäftigt, inwieweit die einzelnen Ziele, Unterziele und Einzelaussagen (überhaupt) für die deutschen Kommunen relevant sind. Konkret ging es dabei darum einzuschätzen, ob es sich bei den einzelnen Aussagen um wesentliche Probleme für die lokale Ebene handelt, und ob die Kommunen mit ihren Aufgaben – generell – einen Beitrag zur Problemlösung leisten können. Die Ergebnisse dieses „Relevanzchecks“ wurden nun Ende Juni auf einer Veranstaltung in Hannover mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen sowie weiteren Fachexperten diskutiert. Die Kommentare, Ideen und Anregungen aus der Diskussion werden für die Weiterentwicklung des Relevanzchecks genutzt. Im Anschluss daran werden – aus vorhandenen Quellen – geeignete Indikatoren für alle relevanten Ziele, Unterziele bzw. Einzelaussagen gesammelt, bewertet und ausgewählt. Bis Ende des Jahres soll ein erster, kommunaler Indikatorenkatalog für die SDGs vorliegen. Bis Ende März 2018 geht es dann noch darum, ausführliche Indikatorensteckbriefe zu erstellen, Indikatorenwerte zu erheben und statistische Datenanalysen durchzuführen. Im Mai 2018 ist schließlich eine Publikation mit den Indikatorensteckbriefen und eine Einstellung der Indikatorenwerte auf www.wegweiser-kommune.de sowie ggf. auch www.inkar.de vorgesehen.