Büchertisch Gesundheitsmonitor
Sebastian Pfütze

, Projektabschluss: 15 Jahre Gesundheitsmonitor – eine abschließende Bilanz

2002 erschien die erste Jahrespublikation im Projekt Gesundheitsmonitor. Seitdem sind über 80.000 Bürger befragt und die erhobenen Daten in fast 200 Studien analysiert worden. Im 56. und letzten Newsletter ziehen die Projektträger Bilanz.

  • PDF

Bürgerorientierung wurde gestärkt

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Bürgerorientierung im deutschen Gesundheitswesen sukzessive gestärkt worden. Der Gesundheitsmonitor hat diese Entwicklung durch gezieltes Agenda-Setting bevölkerungsrelevanter Themen, durch das Monitoring von Einstellungen und Versorgungserfahrungen der Patienten sowie die Überprüfung von Reformen und Gesetzen aus der Bürgerperspektive unterstützt und begleitet. Es ist schwer, den Beitrag des Projektes an Veränderungen der Versorgungslandschaft exakt zu quantifizieren. Einige positive Entwicklungen können jedoch klar benannt werden. Bei Themen wie zum Beispiel der Praxisgebühr, dem Nichtraucherschutz oder der Information bei Vorsorge-Untersuchungen, kann man einen klaren Einfluss der Studien des Gesundheitsmonitors aufzeigen.

Die Abschaffung der Praxisgebühr ist mit auf den Gesundheitsmonitor zurück zu führen!
Hartmut Reiners, ehemaliger Referatsleiter im Gesundheitsministerium Brandenburg

Befragungsdaten für Politik hochrelevant

Für die Politik sind solche unabhängigen Studien von großem Wert. 74 Prozent der Entscheidungsträger im Gesundheitswesen sagen laut einer Emnid-Umfrage der Bertelsmann Stiftung, dass die öffentliche Meinung für ihre Entscheidungsfindung wichtig sei. Fast jeder zweite Entscheider oder Entscheidungsvorbereiter nutzt Befragungsdaten, um sich ein Bild von der Bevölkerungsperspektive zu machen. Vier von fünf Entscheidungsträgern vertrauen dabei vor allem wissenschaftlichen Studien. Kein Wunder, denn das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Studien ist für die Entscheider die Unabhängigkeit der Studienverfasser (84 Prozent). Diesen Anforderungen hat der Gesundheitsmonitor mit seinen fast 200 vor allem aus dem universitären Bereich stammenden Studienautoren entsprochen.

Grafische Darstellung "15 Jahre Gesundheitsmonitor"

Daten und Analysen bleiben auch nach Projektabschluss erhalten

Der Gesundheitsmonitor war mit über 15 Jahren Laufzeit eines der am längsten laufenden Projekte der Bertelsmann Stiftung. Nun beendet die Stiftung den „GeMo“, um neue Schwerpunkte zu setzen. Allerdings gehen die bisherigen Arbeiten des Projektes nicht verloren. Unter
<link typo3 www.gesundheitsmonitor.de>www.gesundheitsmonitor.de sind alle Studien des Projektes archiviert und durch eine umfassende Verschlagwortung auch in Zukunft leicht nutzbar. Auch die erhobenen Primärdaten aus den bevölkerungsrepräsentativen Befragungen sind für die Bearbeitung neuer Fragestellungen weiterhin nutzbar.

Fakt

196

Studien sind seit 2002 für den Gesundheitsmonitor analysiert worden.