Der Bundespräsident diskutierte darüber beim zehnten "Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie" mit Maja Göpel (Politökonomin und Wissenschaftliche Direktorin The New Institute), Udo Di Fabio (Professor für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht), Thea Dorn (Schriftstellerin) und dem aus Wien zugeschalteten Wolfgang Merkel (Politikwissenschaftler und Professor für Politikwissenschaft am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung). Mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Lage in Deutschland musste die Diskussion im Großen Saal von Schloss Bellevue ohne Publikum stattfinden und wurde live gestreamt.
Der Bundespräsident stellte gleich zu Beginn fest, dass das Virus bisher nicht zu einer Spaltung der deutschen Gesellschaft geführt habe. Im Gegenteil: Der gemeinsame Kampf gegen Corona habe bislang das Vertrauen in die demokratischen Institutionen gestärkt. "Wir haben zwischendurch sogar erlebt, dass der Kampf gegen Corona die Demokratie, den Zusammenhalt stärken kann. Und das ist eine Erfahrung, die kann uns auch Mut machen, Zuversicht geben für die kommenden Wochen. " Es dürfe nicht zugelassen werden, dass das Virus die Gesellschaft zukünftig spaltet. Vielmehr gelte es, "dass Junge und Alte, Gefährdete und weniger Gefährdete zusammenstehen, in der Krise, aber auch in der Zeit danach." Corona sei und bleibe in diesem Herbst und Winter "eine große, eine tödliche Gefahr", so der Bundespräsident. "Wir alle müssen diese Gefahr weiterhin ernst, wir müssen sie sehr ernst nehmen."