Zwei Drittel der Europäer sind der Meinung, die Welt sei früher ein besserer Ort gewesen. Die Italiener sind mit 77 Prozent besonders nostalgisch, die Polen mit 59 Prozent hingegen deutlich weniger. In Deutschland geben 61 Prozent der Bevölkerung an, die Welt sei früher eine bessere gewesen. Auffallend ist: Jene Europäer, die nostalgisch eingestellt sind, verorten sich selbst häufiger rechts der politischen Mitte als die Nicht-Nostalgiker. Sie sind außerdem in der Regel deutlich kritischer gegenüber Einwanderung. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Ausgabe der Umfragereihe "eupinions", mit der wir regelmäßig, europaweit Bürger zu politi-schen und gesellschaftlichen Themen befragen. Die Umfrage ist mit einer Stichprobe von 10.855 Befragten repräsentativ für die EU und ihre fünf größten Mitgliedsstaaten.
Die Umfrage zeigt: Je älter die Befragten, desto eher sind sie nostalgisch eingestellt. Jugendliche unter 25 sind mit 52 Prozent am wenigsten empfänglich für nostalgische Gefühle, während es bei den 56-65-Jährigen über zwei Drittel der Befragten sind. Unter den Jugendlichen sind die Italiener ebenfalls Nostalgiespitzenreiter: 64 Prozent von ihnen sehen die zurückliegende Zeit in besserem Licht als die gegenwärtige. Am positivsten blicken die polnischen Jugendlichen auf die Gegenwart: Nur ein Drittel von ihnen ist nostalgisch eingestellt. Über alle Altersgruppen hinweg sehen Frauen die bereits vergangene Zeit mit 47 Prozent seltener durch eine rosa Brille als Männer, bei denen es 53 Prozent sind: "Wenn wir unsere Vergangenheit im Laufe der Zeit altersmilde betrachten, ist das vor allem menschlich. ", so Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender unserer Stiftung. Doch er betont weiter: