Liebe Leser:innen,
wer dachte, dass die letzten Jahre turbulent gewesen seien, wird sich in den kommenden Monaten vermutlich noch mehr an den Kopf fassen. Mit Trump 2.0 geraten die geopolitischen und wirtschaftlichen Koordinaten in noch rasanterem Tempo ins Wanken. Die zentrale Herausforderung besteht darin, inmitten dieser volatilen und unsicheren Zeiten handlungsfähig zu bleiben – ohne dabei den eigenen Wertekompass aus den Augen zu verlieren.
Für Europa ist es längst überfällig, Tempo zu machen, widerstandsfähiger zu werden und in zentralen Bereichen, insbesondere der digitalen Transformation, entschlossen voranzuschreiten. Nach wie vor sind wir stark von externen Technologien und Infrastrukturen abhängig. Kein Wunder also, dass das Thema digitale Souveränität in den letzten Wochen wieder an Bedeutung gewinnt. Wie ein unabhängiger europäischer Weg aussehen könnte, skizziert ein Autorenkollektiv um Prof. Francesca Bria in der Studie „Euro Stack“, die von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben und von der Stiftung Mercator, CEPS und UCL IIPP unterstützt wurde.
Die geopolitischen Verschiebungen stellen die Zivilgesellschaft vor noch größere Herausforderungen. Teresa Staiger und Felix Sieker waren in diesem Jahr auf der RightsCon in Taiwan und haben sich mit Expert:innen zu den drängendsten Fragen rund um digitale Rechte, Public AI und kollektives Handeln ausgetauscht. Ihre wichtigsten Erkenntnisse und Eindrücke haben sie auf unserem Blog analysiert.
Deregulierung als Innovationsmotor? Ein Trugschluss! Tatsächlich braucht es kluge, praxisnahe Rahmenbedingungen angesichts der aktuellen Entwicklungen, die sowohl Innovation ermöglichen als auch Sicherheit und Schutz schaffen. Genau hier setzt unsere Dialogreihe „KI-Verordnung: Wege zur Umsetzung“ weiterhin an. Nach drei erfolgreichen Veranstaltungen geht die Reihe am 26. März in die vierte Runde. Mit dabei sind Evelyn Grass (BMWK), Demian Niemeyer (Applied AI gGmbH) und Lea Osmann-Magieras (bitkom), die mit uns über zentrale Fragen und mögliche Lösungsansätze zur Umsetzung in der Wirtschaft diskutieren. Wie sich die nationale KI-Aufsicht unter der BNETZA entwickeln könnte, haben Asena Soydaş und Kaltrina Shala in ihrem Nachbericht zur dritten Ausgabe festgehalten.
Und noch ein Save-the-Date: Am 9. April lädt das Projekt Daten für die Zivilgesellschaft der Bertelsmann Stiftung zum 4. Open Data Barcamp nach Erfurt ein. Eine perfekte Gelegenheit für alle, die Lust auf offenen Austausch, spannende Impulse und frische Ideen rund um das Thema Daten haben.
Die anstehenden Entwicklungen fordern uns alle heraus. Entscheidend ist, dass wir nicht nur reagieren, sondern aktiv gestalten: mit klugen Strategien, entschlossenem Handeln und gemeinsamer Verantwortung. Wir bleiben mit unserem Projekt am Ball – und hoffentlich Sie auch!
Herzlichst
Ihr reframe[Tech]-Team
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