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Liebe Leser:innen,
2025 war ein Jahr, in dem Europa auf eindrückliche Weise vor Augen geführt bekam, wie verwundbar unsere digitale Infrastruktur tatsächlich ist. Endlich wurde breiter darüber diskutiert, wie stark wir in zentralen Bereichen von wenigen, meist außereuropäischen Anbietern abhängig sind und wie dringend digitale Souveränität nicht nur als politisches Schlagwort, sondern als konkrete Gestaltungsaufgabe verstanden werden muss. Es entstand ein Gefühl, das viele von uns geteilt haben: Dieses Jahr könnte ein Wendepunkt werden, wenn Europa beginnt, mutiger nach eigenen Lösungen für Infrastruktur, KI-Modelle und verantwortungsvolle Innovation zu suchen.
Inmitten dieses Aufbruchs konnten wir viele unserer Vorhaben konsequent fortsetzen. 2025 war für uns ein Jahr des Sprechens und Schreibens, des Austauschens und Weiterdenkens – auf Bühnen, in Texten und auf Panels. Selten zuvor haben wir so viele inhaltliche Spuren hinterlassen wie in diesem Jahr, was sich auch in unseren zahlreichen Veröffentlichungen zeigt.
Im Frühjahr starteten wir mit „Public AI“. Das White Paper zeigt, wie stark KI-Entwicklung und -Infrastruktur derzeit von wenigen privaten Akteur:innen geprägt sind und skizziert einen gemeinwohlorientierten Gegenentwurf mit mehr Transparenz, offenem Zugang und demokratischer Mitgestaltung. Ein Teil des Teams reiste dafür zur RightsCon nach Taiwan und brachte zahlreiche Impulse für unsere Arbeit an digitaler Infrastruktur mit.
Mit „Fragile Foundations“ haben wir die Diskussion über Basismodelle und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen neu angestoßen. „Built for Purpose?“ hat Europas Gigafactory-Pläne kritisch beleuchtet und hinterfragt, wie diese tatsächlich wirksam werden können. Und „Standards auf Standards“ hat verdeutlicht, warum Interoperabilität eine zentrale Voraussetzung für digitale Souveränität ist.
Auch die europäische KI-Regulierung hat uns 2025 intensiv begleitet. In unserer gemeinsam mit dem Weizenbaum-Institut fortgeführten Dialogreihe „KI-Verordnung – Wege zur Umsetzung“ konnten wir zentrale Fragen des AI Acts weiterdenken und im Austausch mit vielen Expert:innen vertiefen. Als im Rahmen der Omnibus-Agenda der EU-Kommission absehbar wurde, dass mehrere digitale Gesetze vereinfacht werden sollen, haben wir zudem analysiert, was dies für den AI Act bedeuten könnte.
Mit „Orientierung im Kompetenzdschungel 2.0“ haben wir eine vielgenutzte Orientierungshilfe für die Verwaltung geschaffen, die zeigt, welche Rollen welche KI-Kompetenzen benötigen und wie diese Erkenntnisse in Personalentwicklung, Qualifizierungsstrategien und Schulungsplanung einfließen können.
Mit unserer Analyse „Resiliente digitale Öffentlichkeit“ sind wir außerdem vom reinen Problembewusstsein zu konkreten Lösungsansätzen übergegangen und haben dargelegt, wie dezentrale Social-Media-Strukturen Abhängigkeiten reduzieren und demokratische Diskurse stärken können.
Und falls ihr euch nach all diesen Veröffentlichungen fragt, ob wir eigentlich auch etwas anderes gemacht haben: Ja, das haben wir. Ein Highlight anderer Art war nämlich die Förderung des Publikumspreises für Digitales Miteinander in Kooperation mit Digital für alle. Ausgezeichnet wurde Salon5, die Jugendredaktion von Correctiv, die jungen Menschen eine starke Stimme in der digitalen Öffentlichkeit verleiht und sie darin stärkt, Desinformation und neuen Technologien wie KI kritisch zu begegnen.
Zahlreiche Expert:innen haben uns auf diesem Weg dieses Jahr begleitet, ihnen gilt unser herzlicher Dank.
Im Januar melden wir uns mit neuen Aktivitäten, spannenden Analysen und Neuigkeiten auf unserem Blog, in unseren Newslettern und auf LinkedIn wieder.
Wir wünschen euch einen ruhigen Jahresausklang und einen zuversichtlichen Start in das Jahr 2026.
Euer „reframe[Tech]“-Team
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