Liebe Abonnent:innen,
braucht es noch einen Newsletter zum Internationalen Frauentag 2024? Absolut!
Frauen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus, haben aber nach wie vor nicht die gleichen Chancen. Solange das Ungleichgewicht besteht, werden wir auf dieses Thema aufmerksam machen. Der Gender Gap Report 2023 des Weltwirtschaftsforum prognostiziert, dass wir den Zustand der Chancengleichheit weltweit erst im Jahr 2154 erreichen, wenn wir so weitermachen. Wir haben weder Zeit noch Lust, weitere 130 Jahre zu warten!
Im reframe[Tech]-Alltag heißt das vor allem, dass wir einen Blick auf die Auswirkungen des Einsatzes von KI-Technologien auf Frauen* werfen. In unserem zweiwöchig erscheinenden Newsletter „Erlesenes“, in dem es um die aktuellsten gesellschaftlichen Debatten zu KI geht, kuratierten wir oft Artikel, die zeigen, auf welche Art und Weise Frauen durch den Einsatz von KI benachteiligt oder befähigt werden können (z.B. Erlesenes 28 & 30). Wir sprechen auch Follow-Empfehlungen zu inspirierenden internationalen KI-Expert:innen aus.
Um die Sichtbarkeit von Frauen* weiter zu erhöhen, haben wir 2019 eine Liste von KI-Expert:innen gestartet. Fünf Jahre später ist diese Liste um einiges länger geworden. Doch rein männlich besetzte Diskussionsformate gibt es leider immer noch. Ein Blick auf die Liste lohnt sich für alle, die ein ernüchterndes Seufzen und Kopfschütteln darüber vermeiden und sich vereint für eine chancengerechtere Gegenwart und Zukunft einsetzen wollen - und das nicht nur am 8. März eines Jahres!
Das dies auch zukünftig noch wichtig sein wird, zeigt das Interview im Standard mit unser Kollegin Asena Soydaş. Misogyne Deepfakes, mangelnde Diversität in der Technologieentwicklung und inhärente Systemvoreingenommenheiten werden durch die beschleunigte Entwicklung von generativer KI noch verstärkt.
Für unserem Blog hat Teresa Staiger Johannes Schunter (Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung) gefragt, wie KI im Wissensmanagement von humanitären Organisationen eingesetzt werden kann.
Ganz viel Workshop-Power gab es Ende Januar: Bei der DigiCity Tagung der Universität Münster haben Sarah Fischer und Asena Soydaş das Thema „KI-Kompetenzen in der Verwaltung“ mit Praktiker:innen diskutiert. Teresa Staiger und Felix Sieker haben währenddessen auf dem Digital Social Summit erläutert, was Gemeinwohlorientierung im Zusammenhang von Künstlicher Intelligenz bedeutet.
Viel Spaß beim Lesen!
Euer „reframe[Tech]“-Team
* Alle Personen, die sich als Frauen oder als nicht-binär identifizieren
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