Zuwanderung als Segen oder Fluch?

Globalisierung ist die Signatur unserer Zeit. Die einen vergöttern sie, die anderen verteufeln sie, aber niemand bezweifelt, dass die letzten Jahrzehnte eine beinahe exponentielle Zunahme der weltweiten Handels-Austauschbeziehungen mit sich gebracht haben. Die andere Seite dieser Globalisierung ist die Migration. Mobilität ist schneller und billiger geworden. Menschen nutzen die neuen Verkehrsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Chancen, die sich weltweit bieten, und wandern in Länder, in denen sie für sich und ihre Angehörigen eine bessere Zukunft sehen. Die weltweite Migration verändert unsere Welt nachhaltig. In den Aufnahmeländern herrscht Streit darüber, ob diese Migration Segen oder Fluch ist. Das gilt natürlich nicht im Blick auf hochqualifizierte Migranten, um die ein globaler Wettbewerb tobt – vor allem zwischen den Ländern des Nordens, die vom demographischen Wandel besonders betroffen sind. Die meisten Migranten gehören aber nicht zu den weltweit begehrten Einwanderern. Wir werden in unserem Beitrag untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen sich Zuwanderung für Einwanderungsgesellschaften positiv auswirkt. Dabei sind grundsätzlich Aufnahmeländer in der südlichen Hemisphäre von denen der nördlichen Hemisphäre zu unterscheiden. Wir beschränken uns bei unserer Analyse auf die OECD-Länder und stützen uns auf ausgewählte quantitative und qualitative Daten des Bertelsmann Reform Indexes.