Pressemitteilung, , Gütersloh: Zuwanderer: Beim Fußball ist die Sympathie geteilt

Deutsche ausländischer Abstammung favorisieren zu gleichen Teilen Fußballteams aus dem Herkunftsland und deutsche Mannschaften

  • PDF

Ein anderes Bild ergibt sich, zählt man auch die Antworten der Zuwanderer mit, die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Von allen Migranten sympathisiert jeder zweite mit den Kickern seines Herkunftslandes, während lediglich nur noch bei 16 Prozent der Befragten das Herz für deutsche Teams schlägt. 22 Prozent sind unentschieden und 12 Prozent fiebern mit keiner Mannschaft mit. Mehr Männer (52 Prozent) als Frauen (48 Prozent) bekennen sich zu den Mannschaften aus den Herkunftsländern.

Während sich die Älteren stärker auf der Seite der Teams aus ihrem Herkunftsland schlagen, stehen die jüngeren Zuwanderer eher auf der Seite deutscher Mannschaften. Die Umfrage deutet allerdings auch die Tendenz an, dass Zuwanderer der dritten Generation wieder stärker mit den Mannschaften aus dem Land ihrer Großeltern mitfiebern.

Insgesamt bestätigt die Befragung die Ergebnisse früherer Untersuchungen, nach denen sich 41 Prozent der Zuwanderer Deutschland und ihrem Heimatland gleichermaßen verbunden fühlen. Die meisten empfinden dieses eher als einen Vorteil und weniger als Identitätskonflikt. Drei Viertel von ihnen möchten die Werte und Traditionen aus der Herkunftsgesellschaft mit Werten und Traditionen in Deutschland verbinden.

Zur Befragung
Die Umfragewerte zum Thema Fußball sind das Teilergebnis einer großen quantitativen Befragung von Menschen mit Migrationshintergrund. Sie wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt und stützt sich auf 1.581 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus der Türkei, der ehemaligen Sowjetunion (bzw. den Nachfolgestaaten Kasachstan, Russland, Ukraine), dem ehemaligen Jugoslawien (bzw. den Nachfolgestaaten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Slowenien), Polen, Italien, Spanien und Griechenland ab 16 Jahren. Analog zur Definition, die dem Mikrozensus zu Grunde liegt, wurden sowohl ausländische als auch deutsche Staatsbürger befragt, die entweder selbst aus dem Ausland zugewandert sind oder die zwar in Deutschland geboren sind, von denen aber mindestens ein Elternteil nach 1950 aus dem Ausland zugewandert ist. Die Befragung wurde mit teilweise zweisprachigen Interviewern sowie mehrsprachigen Fragebogen durchgeführt. Die face-to-face-Interviews fanden im 1. Quartal 2009 statt.

Weitere Informationen finden Sie in der Spalte rechts neben diesem Text.