Pressemitteilung, , Gütersloh/Berlin: MBA-Studenten fordern mehr Führungskompetenz, Ethik und Nachhaltigkeit im Curriculum

Business Schools sollen praxisnäher unterrichten

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Für 84 Prozent wird der Erwerb von Führungskompetenz als Ergänzung der fachlichen Spezialisierung als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Diese Kompetenz kann nach Meinung von drei Vierteln der Befragten am besten durch eine kritische Auseinandersetzung mit Führungstheorien, systemischem Denken und Beurteilungen von Werten, Haltungen und Motivationen erworben werden.

Zudem erwarten mehr als zwei Drittel der Studierenden zukünftig Curricula, in denen Ethik und Nachhaltigkeit als Grundprinzip erfolgreicher Führung vermittelt werden. 74 Prozent erkennen die wachsende soziale Verantwortung von Unternehmen in der Praxis und wollen das Fach „Corporate Social Responsibility“ in der Ausbildung verankert sehen. Die Themen „Unternehmenskultur“ und „Change-Management“ möchten 64 Prozent in den Seminaren und Fallstudien wiederfinden. Auch „Work-Life-Balance“ sollte nach Meinung von zwei Dritteln der Befragten zum Kern eines zeitgemäßen MBA-Studiums gehören. Hier hoffen die Studenten zu erlernen, wie sie später individuell auf die Anforderungen ihrer Mitarbeiter reagieren können.

Die Nachwuchsführungskräfte bemängeln die oft fehlende Realitätsnähe der Ausbildung an den Business Schools. Zwar sind für 88 Prozent der Befragten Fallstudien nach wie vor wichtig als Wissensvermittlung; die fachliche Spezialisierung allein reiche ihnen aber nicht aus. Sie wollen verstehen, wie Organisationen als System funktionieren, und lernen, mit Komplexität im betrieblichen Alltag umzugehen. Das Web 2.0 als Führungsinstrument ist dabei nicht signifikant. Wie man diese Technologie am besten in der Unternehmensführung nutzt, will nur ein Drittel genauer wissen.

Martin Spilker, Director Unternehmenskultur der Bertelsmann Stiftung, bewertet diese Stellungnahmen wie folgt: „Die Wirtschaft in Deutschland richtet sich immer mehr an Werten wie Nachhaltigkeit und Unternehmensethik aus. Nun sollte auch die Ausbildung zukünftiger Manager den neuen Anforderungen angepasst werden.“