Hallo und herzlich willkommen zur Ausgabe Nr.9 der Upgrade Democracy News!
Es ist verrückt, wie schnell die Zeit seit unserem Kick-off im April vergangen ist. Bisher durfte ich den Upgrade Democracy Newsletter nur fleißig als Leserin verfolgen: Denn ich selbst bin erst im Juli im Projekt gestartet.
Mein Name ist Georgia und ich werde in den nächsten Monaten bei Upgrade Democracy als Junior Projektmanagerin tätig sein. Ich freue mich sehr darüber, mich gemeinsam mit euch dem spannenden Thema der Desinformationen und ihrer Bekämpfung im digitalen Raum zu widmen.
Mit einem Bachelor der Medienwissenschaft, interessiere ich mich total für Unterschiede im Mediennutzungsverhalten verschiedener Generationen. Als ich z.B. meiner Familie von meinem neuen Job erzählt habe, waren alle ganz begeistert. Ein spannendes und vor allem wichtiges Thema, meinten sie. Bei meinen Großeltern sah das Erklären etwas anders aus: Meinem Opa, der noch nie das Internet, geschweige denn Social Media zu nutzen wusste, gefiel vor allem der Name Bertelsmann. Meine 81-jährige Oma fragt seitdem allerdings regelmäßig nach: Erst vor ein paar Tagen bekam ich noch einen Anruf. “Desinformationen heißt das, sagtest du? Das muss ich mir notieren...meine Freundinnen fragen doch immer nach”. Sie interessiere es ja natürlich auch, woran man heute so arbeitet.
Ich freue mich sehr über ihr Interesse. Es scheint nämlich als ließe die Fähigkeit Informationen im digitalen Raum clever zu nutzen, oder sich überhaupt dafür zu interessieren in den älteren Generationen oft zu wünschen übrig. Eine Erkenntnis, die auch in der vor einigen Wochen veröffentlichte Studie “Desinformation: Herausforderungen für die Demokratie – Einstellungen und Wahrnehmungen in Europa” meines Kollegen Kai eure Aufmerksamkeit verdient! Die Ergebnisse sind echt aussagekräftig: Nur 44 % der Europäer:innen überprüfen Online-Infos auf Richtigkeit. Und spannend ist dabei eben, dass die Bereitschaft einfach mal nachzurecherchieren, oder andere auf falsche Informationen hinzuweisen, mit dem Alter abnimmt. Das ist bei der steigenden Zahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft, ganz schön besorgniserregend, oder? Die Studie findet ihr auf unserer Website.
Wie die Wahlen ausgehen, darüber entscheiden – zumindest in Deutschland – gerade auch die älteren Generationen. Zum einen, weil die größte Gruppe unserer Wahlberechtigten Personen ab 70 Jahren darstellen, zum anderen, weil die älteren auch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zur Wahl gehen. Im Kontext der EU-Wahlen durfte ich den bereits fünften Workshop unserer Impulsserie mit dem Humboldt Institut (HIIG) – zum Thema “The EU Elections 2024: How to build resilience against disinformation camapigns on social platforms”, moderieren. Unsere Diskussionen mit Expert:innen haben erneut die Notwendigkeit einer kollaborativen Vorgehensweise gegen Desinformation verdeutlicht. Die Verantwortung liegt nicht nur in journalistischen und politischen Kreisen, sondern auch auf den Betreiber:innen digitaler Plattformen und nicht zuletzt auf uns engagierten Bürger:innen - egal welcher Generation. Für mehr Informationen zum Workshop lohnt ein Blick auf unsere Website, auf der in den nächsten Tagen ein Impulspapier mit diesen und weiterführenden Gedanken erscheinen wird. Weitere Hinweise und Leseempfehlungen sind unten für euch verlinkt.
Es bleibt also wichtig, die Informationskompetenz in jedem Alter zu fördern. Auch Kinder sollten schon früh damit konfrontiert werden (schaut dafür mal in den Hinweisen nach einer spielerischen Annäherung mit dem Thema – echt cool gelöst). Trotzdem denke ich, dass wir mehr ältere Menschen mit einer Neugierde für aktuelle Themen, wie sie eben meine Oma hat, brauchen. Und ihr?
Ich hoffe ihr lasst euch von dem aktuellen Wetter nicht von unseren aufregenden Themen ablenken – ganz gleich, ob wir den Sonnenschirm, oder doch den Regenschirm rausholen müssen, unsere Bemühungen bleiben unerschütterlich.
Bis zum nächsten Mal!
Georgia https://upgradedemocracy.de/
|