Hallo und herzlich willkommen zu unserer allerersten Ausgabe von Upgrade Democracy News!
Seit wir im April mit upgradedemocracy.de gestartet sind, haben wir 6 Beiträge und 1 Impulspapier veröffentlicht, 3 Workshops bzw. Events organisiert und unser remote-arbeitendes Team einmal an einem Ort zusammengebracht. Die Links zu unseren Veröffentlichungen findet ihr unten und solltet ihr Interesse an mehr „Hinter den Kulissen“-Materialien haben, seid ihr herzlich eingeladen, uns auf Instagram, Mastodon und LinkedIn zu besuchen.
Aber selbstverständlich besteht Arbeit aus mehr als Zahlen und das Leben aus mehr als Arbeit. In den letzten Wochen gab es ein paar Dinge, die mich nach wie vor gedanklich beschäftigen -- nicht zuletzt vor dem Hintergrund ihres potenziellen Einflusses auf den Umgang mit Desinformation.
Zum einen ist Indien laut Schätzungen der Vereinten Nationen mittlerweile das bevölkerungsreichste Land der Welt und damit größer als China. Zudem stehen in der größten Demokratie im nächsten Jahr Wahlen an. Von geopolitischen Fragen und Dynamiken im Vorlauf der anstehenden Wahlen einmal abgesehen, könnte dies auch ein Scheidepunkt für die demokratische Entwicklung des Landes sein. Welche Richtung wird Indien einschlagen und wie resilient wird sich die Demokratie in Zukunft zeigen? Ich weiß, dass ich diese Trends aufmerksam verfolgen werde – und falls ihr gute Analysen oder Erkenntnisse habt, teilt sie gern.
Zum anderen hat die Debatte rund um die Klimaproteste in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach mehreren Vorfällen, in denen Autofahrer zunehmend brutal auftreten, Menschen mit Gewalt von den Straßen zerren oder gar drohen, sie zu überfahren, konstatierte die Berliner Innensenatorin, dass die Polizei leider auch solche Formen der Selbstjustiz verfolgen müsse. „Leider“. Es mag sich nach wenig anhören, aber solche Formulierungen stehen beispielhaft für eine zunehmend polarisierte Debatte, in der führende Personen aus Presse und Politik Ressentiments anfeuern und unangemessene Vergleiche ziehen. In meinen Augen ist das gefährlich. Jede demokratische Gesellschaft sollte sich zweimal überlegen, ob sie Protest skandalisieren möchte. Es täte sicher gut, wenn einige noch einmal durchatmen und überlegen, wen sie angehen: diejenigen, die Aufmerksamkeit auf eine Krise lenken oder jene, die nicht entsprechend danach handeln? Selbstverständlich ist dies meine persönliche Meinung, aber ich frage mich, was dies mit dem sozialen Zusammenhalt und dem deutschen politischen Diskurs tun wird. Immerhin sind genau solche Tendenzen der Nährboden, der für Desinformationskampagnen genutzt werden kann (und mit großer Wahrscheinlichkeit wird).
Wir hoffen, euch gefällt Upgrade Democracy News und wir freuen uns über Feedback und Ideen, waswir teilen oder ändern sollten. Und: es wäre großartig, wenn ihr uns helft, den Newsletter zu verteilen.
Die nächste Ausgabe folgt in 2 Wochen.
Herzlich, Cathleen
Alle Infos auf: https://upgradedemocracy.de/
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